Jahrgang 1957
Zeit meines Lebens faszinieren mich die tieferen Fragen des Mensch-Seins. Als Jugendliche habe ich bereits meditiert. So hat mich die Meditation durch mein bisheriges Leben getragen. Bewegung und
vor allem die Natur sind immer schon meine Kraftquellen gewesen.
Die Natur ist meine Lehrmeisterin.
Eine drängende Sehnsucht hat in mir eine Suche nach Antworten auf die brennende Frage nach dem Sinn des Lebens ausgelöst. Wer bin ich, woher komme ich, wohin gehe ich, die Frage nach dem Tod haben mein Leben geprägt.
Viele Jahre habe ich als Hausfrau und Mutter meiner Familie gewidmet. Die Fragen sind geblieben, die Suche nach Antworten auch. So habe ich beschlossen Religonspädagogik zu studieren und mehrere Jahre mit großer Freude Religion unterrichtet.
Und irgendwann war es Zeit das Gehen zur Meditation, zum Gebet werden zu lassen. Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela war eine einschneidende Erfahrung. Seither bin ich Pilgerin. Lebenspilgerin.
ThichNhatHanh hat mich zur Achtsamkeit inspiriert, der Hl. Franziskus nach Umbrien gerufen, der Erzengel Michael nach Apulien.
Das Pilgern ist meine Lebenshaltung geworden. Pilgerwege sind Lebenswege.
So darf ich nun meine Pilgerlebenshaltung weitergeben, die Achtsamkeit als Lebensgefühl leben und Menschen auf diesen Wegen begleiten.
Herzlichst
Ihre Mag. Paula Maria Holzer
dipl. Fastengruppenleiterin nach Buchinger
dipl. Natur- und Wanderführerin
Ich war in der Wüste. 2024. Einfach so.
Mit Kamelen und den Berbern.
Denn seit langem schon höre ich ihren Ruf.
Und ich erlebe sie, wie nichts bisher, so nährend und erdig, so greifbar echt und gerade in ihrer Einfachheit stärkend und wohlig. Karg zwar, aber in einer Fülle von Farben in der Eintönigkeit, Geräuschen in der Stille, Düften in der Einsamkeit, Geheimnissen in den Schatten. Mit jedem Tag mehr, an dem ich noch tiefer hineinspüre in den Duft der Wüste, fühle ich die Berauschung als Feuer in mir, das mich auflädt, nährt, geborgen hält und energetisiert. So viel Klarheit, Lebendigkeit, entsteht. So viel Mut.
Vor allem sind es die strahlenden Augen der Berber, die uns begleiten, die in Bann ziehen. In gelassener Ruhe bauen sie Zelte auf und ab, beladen Dromedare, machen Tee und Kaffee, kochen liebevoll wohltuende Speisen und servieren sie achtsam auf den bunten Teppichen, sie backen Brot in der blechernen, großen Schüssel auf der Glut des Lagerfeuers um dann später darauf zu trommeln und voller Rhythmus und Spaß ihre Lieder zu singen. Die Freude, Leichtigkeit und Begeisterung, mit der sie ihre Arbeit verrichten, so als wäre es ihre Lieblingsbeschäftigung, immer präsent und aufmerksam, ja, die werde ich mir in meinen Alltag mitnehmen und sie noch mehr als bisher in meine Arbeit einfließen lassen.
Am Lagerfeuer sitzen, in den Sternenhimmel hineinträumen, zum Trommelrhythmus ausgelassen tanzen, lachen, sich anstecken lassen von dieser lebendigen, unbeschwerten Lebensfreude, was könnte schöner sein?
Artikel in der Zeitschrift Kompass 1/2017 - Spezial Gesundheit:
Weniger ist mehr ...